TELI-Exkursion zum DAV-Vorzeigeprojekt – Graue Energie sinnvoll genutzt

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TELI-Exkursion zum DAV-Vorzeigeprojekt vermittelt neue Erkenntnisse für nachhaltige Bestandssanierung von Bürogebäuden.

TELI-Exkursion
Im Windschatten eines mächtigen Nachbarn: Für das DAV-Hauptverwaltungsgebäude in München musste das Architekten-Team Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten wie das riesige Gebäude nebenan nehmen. Dadurch wurden unnötige Verschattungen durch Weglassen von Jalousien an der Schattenseite eingespart. Foto: Arno Kral

München – Abreißen und neu Bauen – wer ein energetisch optimales Gebäude haben will, scheint oft gut beraten, gleich einen Neubau in Betracht zu ziehen. Dabei gibt es sehr wohl eine Alternative: Mit innovativen Ansätzen gelingt es, die „graue Energie“ in Form von Bestandsgebäuden sinnvoll zu verwenden. Ein besonders gelungenes Beispiel dafür ist das Hauptverwaltungsgebäude des Deutschen Alpenvereins (DAV) in München – Ziel einer TELI-Exkursion unter der Leitung der neugewählten stellvertretenden Bundesvorsitzenden Katrin Richthofer. 

Das ehemalige Verlagsgebäude bot sich auf den ersten Blick nicht unbedingt für eine Renovierung an – von der für eine modernen Büronutzung wenig brauchbaren Raumaufteilung bis zur Bausubstanz schien es geradezu unmöglich, dieses Gebäude sinnvoll umzubauen. Dennoch ist dieses Vorhaben unter der Leitung des Architekturbüros Element A mit einer Reihe neuer Ansätze, darunter ein erstmals dafür entwickeltes Belüftungskonzept und der starken Verwendung der natürlichen Ressource Holz gelungen: Zu einem Quadratmeter-Preis von rund 3500 Euro, sehr viel weniger als ein Neubau gekostet hätte, ist ein äußerst ressourcenschonende, nachhaltige Renovierung gelungen. Gewinner dieses Konzept sind neben dem Auftraggeber, dem DAV nicht zuletzt die Mitarbeiter/-innen – die sich über das moderne, offene Arbeitsambiente freuen.

Holz auf allen Fluren: Durch den starken Einsatz des regenerativen Werkstoffs Holz ist es gelungen, ein schönes Ambiente zu erzeugen, die Brandschutzauflagen einzuhalten und ein zusätzliches Stockwerk zu gewinnen. Foto: Arno Kral

Ein Vorteil der Holzbauweise: Damit ist es gelungen, ein weiteres Stockwerk zu gewinnen. Hinzu kommt, dass der Abbrand von Holz mit 0,7 Millimetern/Minute gut kalkulierbar ist – und sich Holz somit auch für den Brandschutz anbietet, was einige der Anwesenden überraschte.

Das innovative Energienutzungskonzept wie auch zahlreiche Detaillösungen erläuterte Katrin Richthofer den anwesenden TELI-Mitglieder, die sich vor Ort ein Bild von dem bereits mehrfach ausgezeichneten Gebäude machten. Katrin Richthofer: „So geht wirklich nachhaltiges Bauen heute. Es muss nicht immer alles abgerissen werden.

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