Ein Achtziger und immer noch aktiv: Ernst Aschmoneit zum 80. Geburtstag

Einen runden Geburtstag feiert am 2. Juli ein alter TELI-Kämpe: Ernst-Karl Aschmoneit wird achtzig!

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Erst kürzlich noch las man in der “Elektronik” seine jüngsten Beiträge aus so anspruchsvollen Themenkreisen wie Physik und Life Sciences. Pointiert formuliert, müsste man sagen: Je älter, desto neugieriger wird er und desto mehr verließen seine Arbeiten das angestammte Fachgebiet des Autodidakten (so Aschmoneit über Aschmoneit) mit kriegsbedingt unterbrochenem und später ebenso wenig abgeschlossenem Ingenieurstudium.

Dabei fing die Berufslaufbahn des gebürtigen Königsbergers mit einem Siemens-Praktikum an. Dem Kriegsabitur als Militärangehöriger folgte der Beginn seines Studiums an der TH Danzig, das nach dem Krieg an Münchens TH weiterging. Doch kurz vor dem Diplomexamen “ereilte ihn” ein Ruf, dem er nicht zu widerstehen vermochte: 1951 trat er bei Grundig ein und brachte es dort bald zum Kundendienst-Leiter.

Im April 1954 knüpfte er dann – noch ohne es zu wissen – den “Erstkontakt” zu dem Unternehmen, das seine berufliche Heimat werden sollte. Er wechselte als Stellvertreter des Werbeleiters zur Firma Mix und Genest, die bald in der Standard Elektrik Lorenz (SEL) aufging. Zehn Jahre lang verantwortete er danach die hauseigene Ingenieurzeitschrift “SEL-Nachrichten”, übernahm 1968 die Zuffenhausener Fachpressestelle des Hauses und blieb bis 1982 der SEL-Ansprechpartner aller Fachjournalisten.

Wer erinnert sich nicht – sofern er damals schon dabei war – der fröhlichen Partys auf den SEL-Ständen der Hannover-Messe – mit den echt schwäbischen Maultaschen, süffigen Trollinger-Spezialitäten und dem ewig gleichen Dilemma, dass die Standbeschallung des Kommunikationsriesen immer dann nur unzulänglich funktionierte, wenn man die Kollegenschar begrüßen wollte. Und mittendrin, mit einem persönlichen Wort für jeden Gast, Ernst-Karl Aschmoneit, auch wegen seine Körpergröße stets der “Turm in der Schlacht” ums Buffet und um die Informationsstreuung bei solchen Gelegenheiten. Seit 1971 war er auch TELI-Mitglied und freute sich immer besonders, möglichst viele unserer Leute bei SEL zu begrüßen.

Um deren kräftige Mehrung kümmerte er sich zudem von 1983 bis 1995 als Mitglied unseres Aufnahmeausschusses. Nach seiner Pensionierung arbeitete er zunächst weiter für den alten “Brötchengeber”, um sich thematisch mehr und mehr von dessen Fachbereichen abzunabeln. Lange fand man dann seine Beiträge breit gestreut – was sowohl für die Themen wie für ihre Abnehmer gilt. Zunehmend interessierten Forschung und Entwicklung ihn mehr als deren industrielle Nutzung, wobei er auch ohne Scheu Grundsatzthemen aufgriff und in Fachzeitschriften wie Publikumspresse unterbrachte.

Selbst als ihn die schwere Krankheit seiner (inzwischen verstorbenen) Frau zum Umzug in ein Seniorenheim zwang und er dadurch auf die sprudelnden Quellen seines wohlbestückten Archivs verzichten musste, war sein Fleiß nicht zu bremsen. Obwohl er, von “altersbedingten Kleinigkeiten abgesehen” noch wohlauf ist, will er es nun jedoch ein wenig langsamer angehen lassen: Ad multos annos, lieber Kollege!

27.6.2001 – M. Bormann