Unerwartete Lösungen für wirklich nachhaltige Gebäude zeigten die Referenten anlässlich des Oktober-Jour-fixes der TELI.
Engagiert für einen erweiterten Nachhaltigkeitsansatz: Christian Huber, Christian Taufenbach und Katrin Richthofer (von links). Foto: Peter Knoll
München – Der Architekt Christian Taufenbach demonstrierte am Beispiel des vielfach ausgezeichneten DAV-Hauptverwaltungsgebäudes in München, wie ein bisher als abbruchreif angesehenes Gebäude so renoviert werden konnte, dass es den Anforderungen moderner Teamarbeit genügt, sehr viel Energie spart – und das alles auch noch besonders kostengünstig.
In die selbe Kerbe hieb der zweite Referent des Abends, der Diplom-Ingenieur und Professor an der FH Kufstein, Christian Huber. Er definierte nachhaltiges Bauen als „Schnittmenge“ aus ökologisch sinnvoller und vor allem ressourcensparender Bauweise, sozialen Aspekten – und nicht zuletzt der Wirtschaftlichkeit. Vehement wehrte sich Huber gegen die Vorstellung, im sozialen Wohnungsbau bzw. dem Bau preiswerten Wohnraums Qualitätsanforderungen etwa an die Wärmedämmung zu senken: „Gerade hier ist der wirtschaftliche Betrieb besonders wichtig!“
Im Anschluss an die Vorträge der beiden Fachleute folgte eine lebhafte Diskussion, moderiert von der neuen Stellvertretenden Vorsitzenden der TELI, Katrin Richthofer, selbst Nachhaltigkeits-Managerin. Dabei wurde insbesondere das Thema serielles Bauen und das gerade besonders angesagte Tiny Haus kontrovers diskutiert. Letzterem stellten Taufenbach, Huber und Richthofer, aus ökologisch Sicht kein gutes Zeugnis aus:
„Der Flächenbedarf ist enorm hoch – und der Energiebedarf ebenfalls!“
Christian Taufenbach resümierte: „Es gibt nicht DEN Königsweg, um unsere Wohn-Probleme, vor allem den Mangel an günstigem Wohnraum, zu lösen. Aber es gibt viele gute Ansätze, es gilt jeweils genau hinzusehen und den besten Weg zu gehen.“