Dienstag, 24. April 2018, 18:30 Uhr
Die „Bioökonomie“ kann den Grundstein zu jener „Großen Transformation“ legen, die 2011 der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen“ gefordert hatte. Die Bioökonomie zielt auf die Umstellung von Wirtschaft und Industrie auf die Nutzung biologischen Wissens und biologischer Ressourcen. Eine biobasierte Wirtschaft funktioniert nachhaltig und nutzt keine endlichen Ressourcen wie Erdöl mehr. Sie berührt sämtliche Produktionsbereiche, von der IT bis zum Verkehr, von Nahrungsmittelerzeugung und Pharmazie bis hin zu Kunststoffen und Energie.
Vor allem in der Forschung, zunehmend aber auch in fortschrittlicheren Industriebranchen, ist der Wandel zu einer biobasierten Wirtschaft in vollem Gange. Diese technologischen Entwicklungen werden Gesellschaften weit grundlegender wandeln als die Digitalisierung, die den aktuellen Status quo nur effizienter macht.
Die Hoffnung: Bioökonomie soll helfen, einige der 17 sozialen Entwicklungsziele der UN zu erreichen, wie Klimaschutz, Ernährungssicherung, nachhaltige Konsum- und Produktionsbedingungen, Erhalt der Naturgüter Trinkwasser, Böden, Luft und Biodiversität.
Dennoch regt sich Kritik an der Bioökonomie: Sie habe ein Demokratiedefizit und wolle ökonomische und ökologischen Probleme mit technologischen Reparaturen lösen, um Herrschafts- und Lebensweisen unangetastet zu lassen.
Referent
Prof. Dr. Volker Sieber ist Rektor des TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München TUM. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für die Chemie Biogener Rohstoffe an der der TUM. Darüber hinaus leitet er den Institutsteil Bio-, Elektro- und Chemokatalyse BioCat des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Analyse von Pflanzen und ihren Inhaltsstoffen und biotechnologische und chemische Verfahren zur Umwandlung pflanzlicher Biomasse in Materialien, chemische Grundstoffe und Energieträger. Darüber hinaus gehört er dem Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern an.
Moderation: Hanns-J. Neubert, Hamburg
Veranstaltungsort
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