Werner A. Kral wurde 80

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Werner A. KralDie Ruhe, die alle Menschen schätzen, stellt sich meist von selbst ein. Freunde und Kollegen aus gemeinsamer „hauptberuflicher“ Zeit verlieren sich aus den Augen. Zumal dann, wenn sie, wie gerade Journalisten, sehr eigenständige und mehrfach gewechselte Domänen gepflegt haben. Gehören sie darüber hinaus eher zu den stillen Facharbeitern im Lande, bringen sie alte Mitstreiter nur noch selten aus der Ruhe. Ein paar mehr hätten sich schon an mich erinnern können, sagt Werner Kral verhalten, als er am 4. Januar seinen 80. Geburtstag feierte. Aber schreib mir ja keinen Nachruf, schärfte er mir ein, er arbeite noch weiter an größeren Projekten. Nein, lieber Werner, ich beschränke mich auf wenige Fakten aus Deinem reichhaltigen Leben.

1. Lebenslauf pur. Geboren 1923 im böhmischen Komotau und aufgewachsen in Prag. Matura am Deutschen Staatsreal-Gymnasium, Immatrikulation an der Karlsuniversität, Berufsziel Astronom. Die Wehrmacht war schneller. Sie verbrachte ihn nach Nordafrika, US-Truppen kassierten ihn nahe Monte Cassino in Italien, übergaben ihn den Franzosen in Marokko. 1947 als „Heimatvertriebener“ entlassen. Seit 1951 ist ihm seine Frau Anita die wohltuende Seelenheimat. Seit dem letzten Umzug (2002) im Rhein-Neckar-Raum blicken sie aus einem Hochhaus auf Heidelberg, wo sie bereits bis 1973 wohnten.

2. Berufliche Wanderung. Jeweils mehrere Jahre ChR der „Intern. Elektronischen Rundschau“ und der „Nachrichtenelektronik“, zuletzt bis 1992 ChR der „Astronautik“. Daneben wissenschaftliche Rundfunkbeiträge, und ganz nebenbei sechs Science-Fiction-Romane. Ehrungen: Silberne Ehrennadel der DGLR und Goldene der Hermann Oberth Gesellschaft, und obendrauf deren Goldmedaille.

1989 begann die Zeit schwerer Krankheiten, an deren Folgen er bis heute zu leiden hat. Dennoch: 2002 schaffte er einen neuerlichen Umstieg: den von DOS auf Windows.

Lieber Werner, erfreue Dich Deiner wohlverdienten Altersruhe – ohne Hochhauskoller.

Gottfried Hilscher